10. Station: Gießhalle innen

Die Gießhalle - Symbiose von Architektur und Maschine

Das hat Carl Ludwig Althans einmal selbst über die Gießhalle gesagt: Das Ganze war eine ganz neue Sache, die ich ohne Vorbild geplant und gemacht habe. 

 

Die Gießhalle ist aus dem Jahr 1830. Es ist ein ganz besonderer Bau. Das Haus besteht aus einem Gerüst aus Eisen, darin war viel Technik eingebaut. So etwas war damals in Preußen und in Europa ganz neu. Schauen Sie sich den Bau einmal genau an, dann sehen Sie die Tragelemente aus Eisen. Dazu gehören die Säulen und Bögen. Alles wurde hier hergestellt. Die Einzelteile sind fest in einander gesteckt, so konnte man die Halle immer wieder verändern und größer machen. 1845 kamen noch drei Säulenpaare dazu und die Halle wurde verlängert. Bei einer Eisensäule sieht man Bohrlöcher. Wenn Sie mit dem Finger in so ein Loch hinein fassen, dann merken Sie, die Säulen sind innen hohl. An dieser Säule gab es eine Treppe. Über diese Wendeltreppe kamen die Arbeiter hinauf zur Kranbahn. Das war eine Schienenbahn. Sie hing an Stangen im Dach und fuhr durch die ganze Halle. Die Kranbahn wurde mit Kurbeln bewegt, das mussten vier Männer machen. Die Kranbahn hatte einen Transportwagen. Damit konnte man schwere Dinge aus Eisen bewegen, die hier hergestellt wurden. Zum Beispiel Kanonenrohre, Säulen oder Glocken. Sie konnten vom Hochofen bis zur Ladestation bewegt werden. Und die Kranbahn hatte eine Maschine, damit konnte man eine Kanone vom Boden hochheben. Acht Säulen hatten auch einen Drehkran, damit konnte man schwerere Eisenstücke an den nächsten Arbeitsort bringen. Diese Drehkräne waren sehr beweglich. So konnte man alle Arbeitsschritte gut miteinander verbinden. Das war damals sehr modern. Das war auch eine Idee von Carl Ludwig Althans. Heute kann man noch drei Drehkräne sehen. Die Kräne drehen sich auf Kugeln. Das nennt man Kugellager, das gibt es hier zum ersten Mal.