5. STATION: "Gichtboden"

Uiii, das geht aber ganz schön tief runter!

Hier war früher die Gicht, die obere Öffnung des Hochofens, in dem das Eisen aus dem Eisenerz geholt wurde. Als der Hochofen noch in Betrieb war, hättest Du durch die Gicht in eine glühende Masse geschaut – die war 1450 Grad heiß!!! Du musstest gut aufpassen, nicht hineinzufallen. Es gab kein Geländer!

1450 Grad?! Das ist ja so heiß, wie in einem Vulkan!

 


Ja, genau! Erst wenn es so heiß ist, schmilzt das Eisen im Eisenerz. Deshalb war es hier oben auf der Gichtbühne früher fast unerträglich heiß. Auf dem Modelltisch siehst Du die gesamte Maschinerie, die hier stand. Schau aber erstmal in die Vitrinen an der Seite. Da siehst Du, was in den Hochofen hineinkommt und was daraus wird.

Hier steht: K-a-l-k, E-r-z, K-o-h-l-e.

 


Das sind die drei Zutaten, die in den Hochofen kommen. Zusammen werden sie „Möller“ genannt. Daneben siehst Du was daraus wird.

Ach, da liegt ja ein Schlackestein, so wie meiner! Daneben ein Stück Eisen und da steht eine chemische Formel für „G-i-cht-gas“?

Genau. Auch das Gas entsteht im Hochofen. Das sollte man möglichst nicht einatmen, sonst wird einem ganz schummrig… Willst Du mal hören, wie laut es hier oben war?

Toni, Mach das aus, mir tun ja die Ohren weh! Toni: Ja, so ist es an meinem Arbeitsplatz: heiß und laut. Da hinter dem Tisch, wo der weiße Winkel steht, da arbeite ich. Da muss ich Kalksteine unter die Kalksteinpoche legen und höllisch dabei aufpassen. 12-mal pro Minute fällt ein riesiger Hammer herab und zerkleinert die Steine. Auf dem Monitor kannst Du sehen, wie die Kalksteinpoche funktioniert. Im Hochofen wirkt der Kalk übrigens wie ein Schwamm und verbindet sich mit allen Stoffen, die kein Eisen sind, zu Schlacke. Ohne MICH hättest Du also gar keinen Schlackestein!

 Ach, ich hätte lieber keinen Schlackestein, wenn ich gewusst hätte, dass Kinder so schwer dafür arbeiten mussten!

 So war es leider. Aber schön, dass heute in Deutschland alle Kinder zur Schule gehen dürfen, statt zu arbeiten. Komm jetzt mit nach unten. Dort schauen wir uns den Hochofen genauer an.